In Maria, dem Stern, der Christus manifestiert,
ist der Weg, die Wahrheit und das Leben
06. Januar 2020
Hochfest der Epiphanie des Herrn
Evangelium: Matthäus, Kap 2, Vv. 1-12
Homilie des Pontifex Samuele
Auch in diesem neuen liturgischen Jahr, das gerade begonnen hat, meditieren und erleben wir das Hochfest der Epiphanie, so wie wir es in den vergangenen Jahren getan haben, als wir zunächst über das Zeichen des Himmels meditierten, um das Jesuskind erleben und betrachten zu können; und dann, im letzten Jahr, meditierten wir über den Satz: „Wo ist der König?“ (Mt 2,2a), der uns das ganze vergangene liturgische Jahr hindurch begleitet hat, in dem Bewusstsein, dass wir Ihn, den König der Könige, in dieser Kleinen Wiege gefunden haben. Und so setzen wir in diesem Jahr unsere Meditation an diesem feierlichen Tag fort, indem wir uns auf den Stern konzentrieren: Maria, unseren Stern.
„Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“, heißt es, „und sind gekommen, um ihm zu huldigen“ (Mt 2,2b). Maria ist der Stern, der erneut aufgegangen ist. Maria lebt, ihr Geist lebt. Hier ist ihr Geist lebendig und wohnt. Maria, die Mutter, die Unbefleckte, die immerwährende Jungfrau, die Universale Miterlöserin, so wie diese Kirche es als Glaubensdogma hat festlegen wollen. Siehe, Maria, die Königin des Himmels und der Erde; Sie führt die himmlischen Heerscharen, die vom Erzengel Michael angeführt werden, und leitet ihre Kinder auf dieser Erde, die den Willen des Vaters erfüllen wollen, damit alle den einzigen König, den König der Könige (Offb 19,16) anbeten können: Christus, König des Universums.
Wenn man also dem Stern folgt, wird man alles finden.
„Lasst euch von Marias Liebe leiten. Lasst euch von der Liebe Gottes leiten, jener einzigen Liebe, die Christus hervorgebracht hat, jener einzigen Liebe, die in Maria ist. Christus und Maria, Maria und Christus in einer einzigen Verflechtung der Liebe, die im Herzen des Vaters für die Rettung Seiner Kinder entstanden ist. Christus, der Erlöser, rettet. Maria, die Miterlöserin, in Christus, mit Christus und durch Christus, rettet“.
Dies ist der Stern, der niemals fallen und niemanden zu Fall bringen wird. Hier ist Maria, hier ihre zwölf Sterne, die ihr Haupt krönen (Offb 12,1), die leuchten und leuchten werden, um alle zur Anbetung Christi, des Erlösers, zu führen, der wiederum allen helfen wird, Maria, die Miterlöserin, zu lieben. Das ist die Verflechtung der Liebe, in die wir völlig eingebunden sind, um Christus lieben und betrachten zu können, um Maria zu lieben und zu betrachten.
„Als der König das hörte, wurde er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm“ (Mt 2,3). Die Wahrheit Christi bestürzt, sie bestürzt die Mächtigen der Welt, sie bestürzt diejenigen, die die Welt durch Machtausübung leben. Plötzlich verschmelzen die Mächte im Kampf gegen den „Einen“. Diejenigen, die sich vorher gegenseitig bekämpft haben, vereinigen sich, um sich diesem „Einen“ (Mk 15,1), dem „Unschuldigen“, dem Lamm (Joh 1,29.36), entgegenzustellen. Die zivile Macht und die religiöse Macht vereinigen sich. Die törichten, undankbaren, verräterischen Pharisäer stellen ihr Wissen Herodes, für Herodes zur Verfügung, anstatt die Verkündigung an ihre Kinder weiterzugeben; sie vereinen sich mit Herodes, um sich gegen das Kind zu verschwören, um sich gegen das Geheimnis des Gottkindes zu verschwören (Mt 2,4-6).
Dies ist die Fusion der Mächte, um gegen Gott und Seine Manifestation in der Geschichte vorzugehen. Die Welt hat Angst. Sie will keine anderen Könige, sie will keine anderen Machthaber. Andere, die ihre Weltordnung verändern können. Und so reagiert die Welt mit Heuchelei und mörderischer Wut.
So zeigt sich in der mörderischen Wut des Herodes (Mt 2,16) die ungehörige Reaktion der Welt, die wütend reagiert, um das Gottkind im Keim zu ersticken. Die Pharisäer sind mitverantwortlich für das Blutbad des Unschuldigen und der Unschuldigen.
Die Geschichte lehrt uns, dass das Geheimnis des Gottkindes immer von den Mächtigen dieser Welt angegriffen wird, die versuchen, es im Keim zu ersticken. Das ist der Kampf, der im Buch der Offenbarung beschrieben wird. Die mit der Sonne bekleidete Frau, Maria, die mit Sternen gekrönte Mutter Kirche, die unter Geburtswehen leidet und das göttliche Kind zur Welt bringt (Offb 12,1-2.5). Und siehe, der rote Drache versucht, das Kind zu verschlingen und zu töten (Offb 12,3-4), indem er sich zweier Tiere bedient, denen er seine Macht überträgt (Offb 13,1-3.11-12). Wieder einmal wird das Gute vom Bösen angegriffen, das jedoch nicht über Christus und Seine Kirche siegen kann.
In den letzten Zeiten wird alles erlebt. Das Geheimnis des Gottkindes wird von dem Drachen angegriffen, der Schlamm ausstößt, um das Geheimnis des Gottkindes zu überwältigen (Offb 12,15). Der Schlamm ist die Verleumdung, die leeren und falschen Anschuldigungen ohne Grundlage; die falschen Zeugnisse, die der Drache und seine Kinder gegen das Geheimnis des Gottkindes ausstoßen. Der Kampf ist lebendig zwischen Maria, der Mutter Kirche, und ihren Nachkommen auf der einen Seite und dem Drachen, den beiden Tieren und ihren Kindern auf der anderen Seite (Offb 12,17; 13,5-8), wie es schon im ersten Buch der Heiligen Schrift, dem Buch Genesis (Gen 3,15), geschrieben steht.
Der Evangelist sagt: „Der Stern zog vor ihnen her“ (Mt 2,9b). Maria geht immer voraus, Marias Liebe geht der Person gewordenen Liebe, dem fleischgewordenen Gott, immer voraus und wird ihr vorausgehen. Maria geht der Manifestation Gottes, des Christus auf der Erde, immer voraus (Joh 2,3-5). Maria! Wenn man Maria folgt, wird es leicht, leichter sein, das Mysterium des sich in der Geschichte offenbarenden Gottkindes zu finden. Wenn man Maria folgt, kommt man zu der Grotte Gottes, dieser Wiege, der letzten, der zweiten und letzten Grotte der Manifestation Christi in der Geschichte.
„Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt“ (Mt 2,10), heißt es. Maria zu lieben, Maria mit den Augen des Glaubens zu sehen, ist Freude ohne Ende. In den letzten Zeiten, die wir jetzt gerade erleben, erfüllt sich alles in Maria, mit Maria, durch Maria. In Maria ist der Weg, in Maria ist die Wahrheit, in Maria ist das Leben (Joh 14,6). Maria ist der Stern, der Weg, der zu Christus, dem Weg, führt. In Maria ist die Wahrheit, die dazu führt, die ganze Wahrheit zu verstehen, die nicht relativ ist (wie man heutzutage sagt): sie ist absolut, ganz. In Maria ist das Leben: Maria, Diejenige, die den Einen hervorbringt, der das Leben ist, ewiges Leben, für die Kinder Gottes.
„Der Stern blieb über dem Ort stehen, wo das Kind war“ (Mt 2,9b), sagt der Evangelist weiter. Hier ist die ewige Wohnstätte des Gottkindes.
Hier ist das Neue Jerusalem (Offb 21,2), das angekündigt, erwartet wurde und das jetzt ist. Hier ist das Neue Jerusalem, die metaphysische Wohnstätte Gottes unter den Menschen. Hier wohnt der Geist Marias; Maria, pilgernde Mutter, die an vielen Orten erschienen ist, um alle Völker zur Wohnstätte Gottes zu führen, der erneut ein Kind geworden ist, um alle zu Sich zu ziehen. Alle Völker werden sich hier versammeln. So wie die Heiligen Drei Könige, die aus dem Osten Gottes kamen, werden alle, die von gutem Willen beseelt sind und sein werden, hier zusammenkommen, hier werden sie ankommen, um das göttliche Kind betrachten zu können (Jes 52,10; Jes 43,5; Jer 23,3; Ez 11,17; 34,12-13; 36,24; 37,21-28; Mi 4,6-8; Zef 3,19-20).
Neues Jerusalem, Paradiesecke auf Erden. Maria, Neues Jerusalem, die Pforte des Himmels. Maria, die sich zur lebendigen Wiege macht, zum ewigen Tabernakel, der Gottes unendliche Liebe enthält (Lk 1,35). Sie, die von einem endlichen Geschöpf, durch die Gnade Gottes (Lk 1,28-30), sich erweitert hat und unendlich in der Liebe, für die Liebe und mit der Liebe geworden ist, sodass sie die unendliche Liebe Gottes hat enthalten können. Groß ist das Geheimnis Marias. Hier ist die heilige Leiter, die Jakob, genannt Israel, sah; Er sah die Engel und Heiligen hinauf- und hinabsteigen (Gen 28,12). So steigen die Engel und Heiligen des Himmels durch diese Leiter herab, um sich mit all denen zu vereinen, die auf dieser Erde heilig sein wollen und sich in dieser Paradiesecke miteinander vereinen, um die himmlische Welt bereits zu erleben, das Paradies, das der Vater uns hier, im Neuen Jerusalem, geschenkt hat. Hier sind Himmel und Erde in einer einzigen Dimension vereint.
In Maria, der Miterlöserin, wird die Menschheit zur Herrlichkeit Gottes erhoben. Siehe, es ist Maria, der Stern, der einzige Stern, der zur Rettung führt. Andere Sterne, die im Firmament Gottes waren, sind bereits nicht mehr.
Es steht geschrieben, dass ein Drittel fallen würde (Offb 12,4a) und ich sage euch: „Ein Drittel ist gefallen“. Das modernistische und relativistische Drittel, das Christus und die absolute Wahrheit ausverkauft hat, ist bereits gefallen. Das andere Drittel, das in die Tradition geflüchtet und sich mit Kraft daran gebunden hat, droht zu fallen, wenn es sich nicht erneuern lässt und wenn es das Zeichen nicht annimmt, das der Vater zur Rettung der Menschheit gesandt hat, damals wie heute. Hier ist Christus, das Zeichen (Lk 2,12). Hier ist Maria, das Zeichen, das allen vorausgeht, um sie zu dem Zeichen zu führen, das der Vater dieser dürren und verlorenen Menschheit zu Hilfe gesandt hat.
Christus und Maria, das Zeichen, dem zu folgen ist, um alle hier konvergieren zu lassen, wo es das letzte Drittel gibt, in das sich die große Stadt gespalten hat, die auseinanderbrach und sich in drei Teile aufteilte (Offb 16,19a).
„Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm“ (Mt 2,11a). „Kommt auch ihr, ihr alle, die ihr wie die Heiligen Drei Könige vom guten Willen beseelt seid. Verlasst alles Vergangene: euren religiösen Glauben, die alten Riten, die leeren Gewohnheiten. Lasst euch erneuern und mit Gottes Liebe bekleiden. Tretet in dieses Haus ein, um das Kind und Maria, Seine Mutter, zu betrachten. Gott wartet auf euch. Hier ist Er erneut herabgestiegen, um euch zu lieben, zu empfangen und alles Leid zu lindern. Wer durstig ist, der komme und schöpfe direkt aus dem Wasser der Quelle des Lebens (Offb 22,17). Der Geist ist Leben. Der Geist schenkt Leben, ewiges Leben (Joh 6,63). Kommt, werft euch mit euren Herzen nieder, und Gott wird euch zu Seiner Herrlichkeit erheben, in Christus und Maria“.
„Dann holten Sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar“ (Mt 2,11b). Siehe, das Herz, es ist unsere Schatztruhe. Öffnet eure Herzen für den Herrn. Bringt ihm euer Gold, euren Weihrauch und eure Myrrhe dar. Bringt Ihm euren Reichtum dar, um den ewigen Reichtum zu erben. Bringt Ihm euer Gebet dar, euer heiliges tägliches Leben, das wie Weihrauch vor Ihm aufsteigt. Bringt ihm jeden Schmerz, jedes Leid und jede Bitterkeit dar, um euch mit dem Geheimnis der Erlösung und des Heils zu vereinen, das sich in Christus und Maria erfüllt. Sagt zum Vater: „Ich opfere Dir mein Leben, meinen Alltag auf. Lass mich an Deiner Liebe teilhaben, damit ich in Deinem Namen siegen kann“.
Gott ist unbesiegbar (Jdt 16,13). Nichts konnte Herodes. Und nichts vermochten die Pharisäer, die sich mit ihm gegen Gott verschworen haben und die nun die ewige Strafe erleiden. Denn wer Gott bekämpft und verachtet, der kommt um. So geschah es in Bethlehem, wo die Bewohner jener Stadt, anstatt Gott dafür zu preisen, dass Er jenes Land auserwählt hatte, und sich gegen Herodes wegen seiner Brutalität zu erheben, gegen die Pharisäer, weil sie den Schatz, den der Vater ihnen anvertraut hatte, verraten hatten, stürzten sie sich, verließen, verleugneten Gott. Undankbares Volk, sagten viele. So auch der Heilige Gerhard, der Beichtvater, ein Pilger in Richtung des Heiligen Landes, der hier Halt machte und über diese Stadt und ihre Bewohner sagte: „Undankbares Volk“. Aber mit Gottes Hilfe werden wir diese Welt auf den Kopf stellen. Mit Gottes Hilfe werden wir die Zukunft dieser Stadt, jedes Landes und jeder Nation wenden, die den Willen haben wird, sich Christus und Maria anzuvertrauen, um allen die lebendige Gegenwart Gottes in dieser Welt kundzutun; ein Gott, der Seine Kinder nicht vergessen hat, sondern hier erneut herabgekommen ist, um ihnen zu helfen und sie noch enger an Sich zu drücken.
Im Psalm heißt es: „Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und sich niederwerfen, mein Herr, vor Deinem Angesicht, sie werden deinen Namen ehren“ (Ps 85,9). Und weiter: „Alle Enden der Erde sollen daran denken und sich zum Herrn bekehren: Vor dir sollen sich niederwerfen alle Stämme der Nationen“ (Ps 21,28). Und so steht es in der Offenbarung geschrieben: „Der Tempel füllte sich mit dem Rauch, der von der Herrlichkeit und Macht Gottes ausging“ (Offb 15,9). Dies ist die Anrufung der im Tempel gegenwärtigen Herrlichkeit, die das Zeichen für Gottes Präsenz unter dem Volk in der messianischen Zeit ist, die in Kapitel 21 beschrieben wird, wenn das Neue Jerusalem besungen wird: „Da hörte ich eine gewaltige Stimme vom Thron her rufen: Siehe, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein“ (Offb 21,3).
Nach dem Vorbild des Mädchens Gottes, das sich durch Hingabe mit der Liebe des Vaters hat bekleiden lassen, wollen auch wir heute, gemeinsam mit Ihm, vereint mit Ihm, so beten: „Ich liebe Dich, Jesus. Ich liebe Dich sehr. Ich vertraue mich Dir an. Lass mich nicht allein. Mach aus mir, was Dir gefällt. Dein Wille geschehe“. So bereiten wir uns bereits heute auf das Fest der Geburt des Mädchens Gottes vor, das wir am nächsten 21. Januar feierlich begehen werden, in dieser heiligen Brücke, die uns vom Fest der Epiphanie des Herrn zum Geheimnis Seiner neuen Erscheinung auf dieser Erde führt, die am 21. Januar 1940 mit der Geburt von Maria Giuseppina Norcia im Verborgenen begann und sich ihrem Herzen am 13. Juni 1947 offenbarte, dem Tag des Beginns des Weges der Wiederkunft des Herrn und damit der neuen Manifestation des Dreieinigen Gottes in dieser Menschheit.
In Maria, mit Maria und durch Maria. Und so sei es.