„Wo willst du, dass wir Dir das Paschamahl zu essen bereiten?“
Wir, geben wir Ihm Liebe

13. April 2022
Mittwoch der Karwoche
Meditation des Tages des Pontifex Samuele

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

An diesem Karmittwoch erzählt uns das jetzt proklamierte Evangelium aus dem Evangelisten Matthäus vom Verrat des Judas. Es ist eine traurige Seite, die wir niemals lesen oder wieder lesen möchten, die uns aber darauf vorbereitet, die Passion zu verstehen, die Jesus in dem Moment durchleben musste, als er den Aufstieg zum Kalvarienberg vollendete und ans Kreuz genagelt wurde.

Es waren keine einfachen Tage für Jesus. Er wurde von einem seiner Freunde verraten, dem er einzig und allein Liebe geschenkt hatte. Aber dieser Freund, voll des eigenen „Ich“, voll seiner eigenen Überzeugungen, voll seines eigenen Egoismus, wollte sein Herz nicht für den Meister öffnen, wollte sich nicht hingeben, um dem Willen des Meisters zu folgen, wollte seinen Verstand nicht ausschalten und sein Herz nicht öffnen, sondern wollte den Gedanken des Meisters menschlich beurteilen. Ein unendlicher Gedanke, der über die Menschlichkeit hinausgeht. Deshalb verriet Judas ihn. Judas verriet ihn zwar für dreißig Silberstücke, aber er verriet ihn vor allem aus Stolz, aufgrund jenes „Ich“, jenes Stolzes, den Judas nicht zu überwinden wusste. Er wusste nicht im Gebet und in brüderlicher Vereinigung Zuflucht zu finden, er wusste nicht demütig seine Brüder, seine Mitbrüder und den Meister um Hilfe zu bitten. Und indem er allein blieb und sich isolierte, gab er dem Feind nur die Möglichkeit, in sein Herz einzudringen und den Unschuldigen zu verraten.

Dies ist Ostern: „Wo willst du, dass wir Dir bereiten?“ Um dies zu fragen, prophezeiten die Jünger, nicht bewusst. Derjenige, der bereitet wurde, das Lamm, war Jesus. Das geopferte Lamm, das bereitet wurde, damit jenes Opfer die Welt retten könnte. Nichts ging verloren. Jenes rettende Opfer gab vielen die Möglichkeit, ihr Leben von Sünde und Lieblosigkeit zu erlösen. Siehe, jetzt wird in diesem Land der Liebe alles erfüllt. Jenes Opfer wird durch das Opfer der Kinder Gottes vollendet, damit der Vater im Sohn den Plan der Liebe und der Erlösung für diese Menschheit vollenden kann.

Groß ist das Mysterium, das wir erleben, geliebte Kinder und Brüder. Seid euch immer der Berufung bewusst, die der Vater uns in diesem Land der Liebe geschenkt hat, verschwendet diese Berufung nicht, erlaubt eurem „Ich“ nicht, über Gott, der Sein Zelt hier in diesem Land aufgeschlagen hat, die Oberhand gewinnt. Seid demütig und fügsam gegenüber Seinem Willen. Seid leicht wie Blätter, damit der Wind Gottes jeden Tag jeden von uns bewege und jeder von uns sagen kann: Mach aus mir, was Dir gefällt. Somit geben wir uns täglich dem Willen des Herrn hin, um Frucht, Frucht, Frucht zu bringen. Das ist unsere Berufung, die in diesem Land der Liebe erfüllt wird.

Wehe dem, der den Sohn Gottes verraten hat. Besser wäre es für ihn gewesen, nicht geboren zu sein. Siehe, die Mutter jenes Mannes ist so weit gekommen, dass sie ihren Mutterleib verfluchte, weil sie denjenigen geboren hat, der das Licht nie hätte sehen dürfen; indem er Den verraten hat, der das Licht ist, umhüllt die Finsternis ihn für die Ewigkeit.

Lasst uns Jesus alles opfern, damit unser Opfer Sein Herz tröste, damit Jesus hier in Seiner Wiege ruhe, damit jedes unserer Herzen eine Wiege für Jesus werde, der jeden Tag hierherkommt, um auf den Herzen Seiner Kinder und Brüder zu ruhen. Ein Jesus, der Bettler der Liebe ist, ein Jesus, der die Liebe, die fleischgewordene Liebe schenkt, der sich aber gleichzeitig mit der Liebe seiner Kinder nährt. Denkt nicht, dass Jesus eure Liebe nicht braucht. Schenkt Ihm Liebe, gebt Ihm Liebe, jeden Tag, damit jede kleine Opfergabe Ihm wohlgefällig sei, um das, was im Herzen des Vaters ist, zu vollenden und Seinem Herzen Freude zu bereiten.

Liebe, Liebe, einzig und allein Liebe. Indem wir dem Beispiel des Mädchens Gottes folgen, werden wir Jesus ruhen lassen, werden wir unsere Herzen zu einer lebendigen Wiege machen, in der der Herr ruhen kann. Und auf diese Weise bereiten wir uns darauf vor, diese „Drei Tage“, das Triduum dieser Karwoche, zu leben, das uns dann dazu führen wird, die Freude der Auferstehung zu erleben.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.